Donnerstag, 18. Februar 2016

In der Frühschwangerschaft

Es ist Zeit an Dinge zu denken, die nach der Geburt des Kindes liegen. Stellt euch vor, wie ihr euch das ideale Leben mit euch, dem Kind und eurem Fellkind vorstellt und in welchen Punkten es noch abweicht.
Und ganz zu Anfang und damit keine Missverständnisse aufkommen: Es gilt natürlich auch eigene Verhaltensweisen zu ändern, wenn diese dem Ideal im Wege stehen.
Wir wollen an dieser Stelle aber über euren Hund sprechen.

Tabus: 

Soll es Tabus für den Hund geben? Tabuzonen, wie das Bett oder das Kinderzimmer z.B. welche der Hund später nur mit eurer Erlaubnis betreten darf? Oder soll er vielleicht aufhören euch den halben Tag vor Freude über eure Existenz das Gesicht abzulecken? Dann übt das doch bitte nicht erst mit dem Kind auf dem Arm mit eurer Fellnase.


https://rocknrolldogs.de/blog/coach-ruth/sind-tabuzonen-sinnvoll/Es kann dem Hund durchaus Spaß machen diese neuen, für ihn eigentlich negativen Regeln zu lernen und Verhaltensweisen zu ändern.
Macht ein Spiel daraus. Wenn der Hund brav am offenen (zukünftigen) Kinderzimmer vorbeiläuft wird gelobt. Ebenso bei einer Begrüßung ohne Anspringen und Ablecken. Geht in das Zimmer und schickt den Hund raus, sobald er eine Pfote in den Raum setzt.
Wenn der Raum vorher nicht tabu war, bedeutet das Üben. Der eine lernt, und vorallem akzeptiert, das früher, der andere später.
Wir haben selber 1 1/2 Sturrköpfe Zuhause. Wichtig ist es, mit dem Üben möglichst früh zu beginnen, wenn ihr damit anfangt, sobald das Kind da ist, wird der Hund die (dann für ihn negative) Veränderung mit dem Baby assoziieren und das Kind im schlimmsten Fall als Konkurrent betrachten. So geschehen Unfälle!

Wichtig ist auch, dass der Hund lernt, dass beide Partner für ihn zum wichtigen Sozialpartner werden. Das ist vorallem wichtig, um die Mutter in der ersten Phase zu entlasten.

Liebe Männer, falls ihr es noch nicht seid, macht euch zum besten Freund des Hundes. Und falls ihr denkt es schon zu sein: Ihr seid es nicht! ;)

Marlon ist ein sehr schreckhafter Hund! Er hat Angst vor raschelnden Tüten, vor dem Fahrrad mit dem wir jeden Tag zur Arbeit fahren, vor dem Wäscheständer, dem Staubsauger, vor Rollkoffern, vor lauten Autos oder der S-Bahn.
Er wird auch Angst vor dem Kinderwagen haben!

Die Angst vor großen Kartons hat er verloren, als der Postbote angefangen hat Kartons voll mit leckeren Dingen zu bringen. Seitdem liebt Marlon Kartons!
Ich will nicht dafür plädieren, Kinderwagen mit Leckerlies zu füllen und dem Hund zu präsentieren. (Ich übernehmen keinerlei Verantwortung für gefressene Kleinstkinder) ABER: Wir werden den Kinderwagen schon eine Zeit vor der Geburt in der Wohnung haben. Man kann den Hund in der Nähe dieses gruseligen Geräts füttern, mit ihm spielen und ihm so die Angst davor nehmen und stattdessen mit positiven Dingen verknüpfen. Auch auf Spaziergänge kann man das seltsame Gefährt bereits vor der Geburt mitnehmen und den Hund langsam daran gewöhnen. Auch Unfälle á la umgeschmissener Kinderwagen sind ohne Erdenbürger inside vermutlich nur halb so tragisch wie mit.
Als ich ein Kleinkind war, hat meine Mutter unseren Schäferhund in einem Winter mal an meinem Holzschlitten (auf dem ich saß) angebunden. Ihr kennt das Ergebnis ... Für sie wäre dieser Blog vermutlich eine Hilfe gewesen.

Manch ein Blog oder Forum rät auch dazu, den Umgang der Mutter mit dem Kind zu simulieren. Quasi als eine Art Rollenspiel mit dem Hund. Hierfür soll eine Puppe gekauft werden und der Hund soll lernen, dass ihm manchmal keine Beachtung geschenkt wird. Marlon & Brando sind als Bürohunde allerdings schon sehr daran gewöhnt, dass ich manchmal tatsächlich Wichtigeres zu tun habe, als sie zu bespaßen. Aber ihr kennt da euren Hund am besten. Wenn es für euch Sinn macht und ihr die Zeit dafür habt, dann kann man das sicher tun.

Treten in den Bauch

Ich weiß ja nicht, wie eure Hunde so drauf sind? Aber meine beiden scheinen noch nicht verstanden zu haben, dass auch die Körper der Menschen mit Nervenenden übersät sind und wir durchaus in der Lage sind Schmerz zu empfinden. :) Somit ist man manchmal mehr Berg und Turngerät als Mensch. Oder halt beides.

Vor der Schwangerschaft okay ...
Das kann schmerzhaft sein, das kann lustig sein, das ist alles nicht so tragisch! Das ändert sich jetzt allerdings gewaltig. Vor allem in der sehr frühen Phase einer Schwangerschaft, kann ein Hund, der der werdenden Mutter in den Bauch springt oder (je nach Gewicht) auch einfach nur doof in den liegenden Bauch tritt, für ein tragisches Ende der Schwangerschaft sorgen.


Darum trainiert doch bitte, sofern ihr das könnt, solch ein Verhalten schon vor der Schwangerschaft ab.

Ablecken

Hier gehen die Meinungen so weit auseinander, als würde man in einem Mutterforum fragen, ob man sein Kind impfen sollte. Ich habe schon alles gelesen, von:

"Himmel, bloß nicht. Mutter und Kind dürfen der Hundezunge niemals näher als 72 Meter kommen!"

bis hin zu:

"Bis zu drei Stunden Ablecken des Neugeborenen am Tag fördert, das Immunsystem und beugt Zivilisationskrankheiten vor!"

Ich denke, wenn man sich der ganzen Sache weniger emotional nähert, findet jeder einen für sich guten Mittelweg. Man sollte akzeptieren, dass die einen, beim Thema Sauberkeit und Hygiene mehr und die andern weniger penibel sind. Aus welchen Gründen auch immer.
Aber, welche Angst steckt eigentlich hinter dem Thema? Was ist schlimm am Hundespeichel?

Würmer

Würmer legen im Darm ihrer Wirte Eier, aus denen schlüpfen nach einiger Zeit Larven die sich dann zu neuen Würmern entwickeln.
Diese werden dann vom Hund ausgeschieden. Es gibt viele unterschiedliche Arten von Würmern. Meines Wissens nach sich sowohl der Gurkenkernbandwurm und der Spulwurm eine realistische "Gefahr" für euch oder eure Kinder.

ABER: Das ist oder sollte vor, während und nach der Schwangerschaft das selbe Thema sein ... die Würmer können Krankheiten übertragen.

Die einen raten dazu alle 3 bis 6 Monate prophylaktisch eine Wurmkur (mit dem Hund) zu machen. Andere plädieren dazu, in diesen Zeiträumen Kotproben untersuchen zu lassen und, um den Hund zu schonen, nur im Falle eines Befalls zur Wurmkur zu greifen. Ich denke, auch das ist wieder eine Frage, wie vorsichtig man sein möchte. Am Anfang eines jeden Hundelebens steht (im Idealfall) die Wurmkur. In welcher Form man von diesem Zeitpunkt an auf seine Fellnase schaut, ist jedem selber überlassen. Ich denke, es ist einfach wichtig, sich des Themas und des Risikos bewusst zu sein.
Aber was für Krankheiten können eigentlich übertragen werden? 

Toxocariasis

Aus meinem Kenntnisstand heraus die einzig wirkliche "Gefahr" ist die Toxocariasis. Das ist eine Zoonose. Also eine Krankheit, die von Tier zu Mensch übertragbar ist. Dies geschieht oral. 

Euer Hund kann über den Kot von Katzen oder Hunden die Eier der Würmer aufnehmen und sich so infizieren. Frischer Kot ist allerdings nicht gefährlich, da die Eier eine Zeit von ca. vier Wochen benötigen um "infektiös" zu werden.


Neben der angesprochen Vorbeugung durch Wurmkur oder Kotproben könnt ihr euch also schützen, indem ihr darauf achtet der Zunge eures Vierbeiner nicht zu nah zu kommen. Außerdem nach dem Spielen und dem Gassi gehen die Hände gut waschen, denn die Eier der Würmer können auch im Fell des Hundes haften.

Wenn ihr euch infiziert, ist eine Behandlung eher unlustig 

Toxoplasmose

Die schlechte Nachricht zuerst:

Erkrankt eine werdende Mutter an Toxoplasmose, kann dies im ersten oder zweiten Drittel einer Schwangerschaft zu ernsthaften Schädigungen des Kindes führen!

Aber "keine" Sorge liebe Mütter:
Euer Hund ist kein Überträger dieser Krankheit. Eure Katzen hingegen schon. 

Ihr müsst also egal ob Hund oder kein Hund die selben Vorsichtsmaßnahmen treffen. Also eventuell nicht zu viel mit Katzenkot spielen oder auch einen Antikörpertest machen, wenn ihr ganz sicher sein wollt.
Ansonsten achtet bitte auf die bekannten Dinge, wie: Kein rohes Fleisch zu essen und Gemüse und Salat immer gut waschen! Hier ist die Gefahr einer Infektion deutlich höher, als durch euren Hund! Darüber hat der Frauenarzt aber im Idealfall bereits aufgeklärt.

Ich achthe einfach darauf, dass ich mir häufig die Hände wasche und bei Lebensmitteln und auch beim Hund darauf achte, dass eine gewisse Sauberkeit herrscht.

Außerdem kann es sein, dass ihr bereits Antikörper gegen Toxoplasmose in eurem Blut habt. Nämlich dann, wenn ihr die Erkrankung bereits einmal hattet. Dann besteht keine Gefahr mehr für euch oder euer Kind.
Im Übrigen haben Mütter mit hohem Antikörpertiter eine nachgewiesen höhere Wahrscheinlichkeit einen Jungen zu bekommen. 

Was wisst ihr über Würmer und Co.? Wir freuen uns über eure Kommentare!








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